Denn: Es geht nach Japan! 日本, das gelobte Land der Nerds, Manga, und seit kurzem in der Weltöffentlichkeit wieder bekannt durch Erdbeben, Tsunami und Fukushima. Und genau da werde ich mindestens ein Jahr lang leben.
Dieser Aufenthalt wird schon allein deswegen nicht verschoben, weil die japanischen Botschaftsangestellten so unfreundlich waren, dass ich mein Visa auf keinen Fall noch einmal beantragen möchte.
Wie kam es dazu, dass ich zum wiederholten Mal mein gesamtes Leben in einen riesigen, roten Koffer und einen kleinen, schwarzen Koffer stopfe, um einmal um die Welt zu fliegen? Harte Arbeit und ein Quäntchen Glück. Mit 15 Jahren sagte ich das erste Mal „Hallo Japan, お元気ですか。“ und verbrachte ein Jahr an der japanischen Seinan Oberschule in Fukuoka. Seit dem hat mich das Land eigentlich nicht mehr losgelassen. Ich machte Abi, jobbte nebenbei in einem japanischen Reisebüro und trat schließlich mein Japanologiestudium in Frankfurt a.M. an. Und jetzt gehöre ich zu den vier glücklichen Studentinnen, die zum ersten Mal an der Dôshisha Universität in Kyôto studieren dürfen.
Für mich heißt das im Moment: Koffer packen, wiegen, auspacken, umsortieren und das Ganze wieder von vorn. Außerdem noch Altlasten aus dem letzten Semester abschließen (plötzlich taucht im Dämmerlicht des Morgens eine Hausarbeit aus dem Nebel auf, und weigert sich schlichtweg, einfach so wieder zu verschwinden) Nicht zu vergessen natürlich die leidige Frage der Verwandten, ob den auch schon so ganz doll aufgeregt wäre.
So endet auch mein erste Blogeintrag hier mit einem Bild meiner (wiedermal) leeren Koffer in der stillen Hoffnung, bis zum Abflug am 07. September doch noch irgendwie alles geregelt zu bekommen.
Frau Hiwi