Ich möchte euch an meinem Geburtstag mal einen kurzen Abriss
meiner letzten Tage liefern.
Ich habe mich mit meiner ehemaligen Haushälterin getroffen.
Wir haben uns für Stunden unterhalten, und sie hat mir immer wieder versichert,
wie sehr sich mein Japanisch in den letzten Monaten verbessert hätte. Sie weiß
anscheinend, was man Austauschstudenten am Ende sagen muss. Außerdem hat mich
meine Professorin zusammen mit den beiden Mädchen zum Essen eingeladen. Wir
sind zu einem Sushiladen mit Touch-Screen gegangen. Die beiden Mädels fanden
das natürlich ganz toll, und haben ständig mehr Sushi bestellt. Außerdem haben
sie mir zwei selbstgemalte Porträts meiner Wenigkeit geschenkt. Zuckersüß. Und
außerdem habe ich einen teuren Fächer bekommen.
An den Sonnentagen bin ich nach Inari gefahren. Der
Schreinkomplex hat unendlich viele rote Torii, die alle von Familien oder
Firmen gestiftet wurden. Ich habe mal wieder den kleinsten Nebenpfad genommen,
und fand mich plötzlich in einem riesigen Bambuswald wieder. Das war ein
Erlebnis! Die biegen sich im Wind wirklich furchteinflößend in alle Richtungen.
Der Weg hat mich über fast überwucherte Schreine und Grabmäler bis zum Gipfel
des Berges geführt. Weil, eine Woche ohne ungeplante Bergbesteigung ist nicht
ausgefüllt. Leider hatte ich nur meine Sandalen an! Und kurze Hosen. Also
konnte ich am Ende des Tages im Badehaus ganze 12 neue Mückenstiche zählen.
Aber ich habe eine Krankenschwester an ihrem freien Tag getroffen, und mich
lange mit ihr unterhalten.
Gestern habe ich ungeplant in meinen Geburtstag
reingefeiert. Meine Mitbewohnerin hatte einen französischen Schweizer
Couchsurfer, und mit dem sind wir noch „einen“ trinken gegangen. Aus dem
„einen“ Drink wurde dann eine durchzechte Nacht in allen möglichen Bars von
Shijô. So kam es, dass ich auf den Straßen Kyôtos 22 wurde. In Begleitung eines
betrunkenen französischen Schweizers und einer noch betrunkeneren chinesischen
Amerikanerin. Highlight: Eine völlig verdunkelte Bar im 2. Stock des
Hinterhofs. Einzige Lichtquelle waren einzelne Kerzen.
Mein Geburtstag selbst war dann durchwachsen. Ich bin nach Nara gefahren und habe die Rehe gefüttert. Abends haben wir in der WG französische Zwiebelsuppe gemacht. Und dann bin ich mit meine Mitbewohnerin und zwei französischen Schweizern völlig in einer Karaokebar versackt. Ich kann nur Gott und der Welt danken, dass wir es zurückgeschafft haben. All you can Drink von 11 bis 5 Uhr morgens. Ich vertrag ja ein bisschen was, aber irgendwann ist bei mir auch Feierabend. Und irgendwo auf dem Rückweg muss ich umgeknickt sein. Mein Knöchel ist angeschwollen und ich kann nicht laufen. Super >.< Egal, wird alles wieder. Irgendwie muss das.
Gar keine Fotos vom Inari? Da gibts doch so schön viel zu fotografieren!
AntwortenLöschenDu Partymaus, als arbeitender Teil der Gesellschaft bin ich sehr neidisch. Wüsste aber auch nicht, wie ich das durchhalten sollte.