Heute ist einer dieser komischen Tage, an denen anscheinend so ziemlich alles passieren kann. Ich bin immer noch krank, und schlurfe deswegen wie ein Geist durch das Haus, meistens auf der Suche nach mehr Taschentüchern oder einer neuen Kanne Tee, als es plötzlich klingelt. An der Tür ist ein Australier, der nach einem Eric sucht. Nun, Eric haben wir nicht, ist meine Antwort. Wie sich herausstellt, hat er vor einigen Jahren hier gewohnt, und hoffte noch einen seiner alten Mitbewohner hier anzutreffen. Weil er mich nun eh schon in meinem kranken Zustand gesehen hatte, und bei dem Anblick nicht sofort das Weite suchte, habe ich ihn zu einer Tasse Tee eingeladen. Wir haben uns knapp 3 Stunden unterhalten. Er war in Tôkyô Bartender und er wird mich am Freitag in Roppongi herumführen. Und jetzt arbeitet er für die Immigrationsbehörde in Australien. Er hat mir all die Sicherheitsmerkmale in seinem (und meinem) Pass erklärt, und wir haben unsere Erfahrungen als „Langzeitausländer“ in Japan ausgetauscht. Nach einigen Tagen in völliger Isolation und keinerlei Kontakt von meinen Bürokollegen, eine willkommene Abwechslung. Da soll nochmal einer sagen, es gäbe keine Zufälle.
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