Freitag, 9. Dezember 2011

Bring it on.


Ok, hier ist es ja die letzten Tage ganz schön ruhig gewesen. Ok, also lasst uns mal die ersten Spinnweben wegwischen, ein paar Fenster öffnen, und dann kann ich erklären, warum nix veröffentlicht wurde.

Ok, so ist das doch schon viel besser. Also, mein letztes Update war ja, abgesehen von der Lichtshow am Sonntag, dass Evonik meinen ersten Terminvorschlag abgelehnt hat und ich ihnen einen weiteren für nächste Woche Mittwoch geschickt habe.

Und so kann man sich vorstellen, dass ich die letzten Tage auf glühenden Kohlen wartend verbracht habe und mit jedem verstrichen Tag immer hibbeliger wurde. Außerdem gab es noch tägliche Tests, heute den letzten im Kaiwakurs, bei dem ich ironischer Weise ein Rollenspiel mit dem Thema: Mein Vorstellungsgespräch in einer japanischen Firma, aufschreiben musste. Ich hab mir schon schriftlich mit 40 Minuten Zeit an den Höflichkeitsformen fast die Zähne ausgebissen, wie soll das dann erst nächste Woche werden? Gestern Abend kam dann endlich, 5 Tage vor dem Termin, die Zusage. Zusammen mit einer, wahrscheinlich ausversehen, weitergeleiteten Konversation zwischen der deutschen Zentrale und Japan. Erkenntnisse?

Da ist so einiges schief gelaufen. Die in Japan glauben anscheinend, ich wäre in Tôkyô, und nicht im 7 Stunden entfernten Kyôto. Was den kurzfristigen Vorstellungstermin erklärt, und den Zeitpunkt, 6 Uhr abends. Außerdem zweifelt die japanische Filiale extrem an meinen Japanischkenntnissen und wollen mich eigentlich garnicht haben. Na, denen werde ich schon zeigen, was sie verpassen. *Anfall grenzenloser Selbstüberschätzung*

Ok, also ich gestern noch ein Hotel für 2 Nächte gebucht, interessant dabei: Auf die Japanischen Ausgabe der Hotelwebsite sind ganz andere (billigere) Preise zu finden als auf der englischen Variante derselben Website. Außerdem gibt es auf der japanischen Seite eine viel größere Auswahl an Zimmern. Ein Schelm, wer dabei böses denkt. Also buche ich halt auf Japanisch, gebe meinen Namen in Katakana an und muss nicht mal eine Kreditkartennummer hinterlegen.

Heute mache ich mich erstmal auf zum International Office, um meine Abwesenheit für schamvolle 2 Tage anzumelden. Wie kann ich nur! Mir wird zunächst ein Stapel von Papier vor die Nase geknallt, den es gilt ausgefüllt wieder vorzulegen. Für jede verpasste Stunde ein einzelner Zettel, weil das auf einem zusammenzufassen würde ja ganze Wälder retten.

Als nächstes reicht mir das International Office recht widerwillig eine Studentenvergünstigungskarte, mit der ich mich gleich zum Universitätsreisebüro aufmachen. Schweren Herzens laufe ich an dem Schalter für Überseereisen und (im Moment verführend billigen) Reise nach Tôkyô Disneyland vorbei, um meine zwei Zugkarten zu buchen.

Das japanische System ist hier zwar nicht gerade billig, dafür bietet es aber ein maximales Maß an Flexibilität, wie ich finde. Mit einem Ticket, kann ich am Dienstag jeden Shinkanzen (unterschiedliche Schnelligkeit und Ausstattung) zu JEDER Uhrzeit nehmen, der mir gefällt. Und die fahren etwa im 10 Minuten Takt. Ich könnte zwar auch eine Sitzreservierung in einem speziellen Zug für 800 Yen mehr machen, doch erstens ist mir die Gefahr zu groß, dass ich genau den Zug dann verpasse oder irgendwo sinnlos rumsitze, und wenn der eine Zug voll zu sein scheint, warte ich einfach 10 Minuten auf den nächsten. Und dann bin ich in 2,5 bis 3 Stunden in Tôkyô. Schnelligkeit kostet halt. Der Nachtbus benötigt fast 9 Stunden. Die Rückfahrt verläuft nach den gleichen Parametern.

Danach habe ich den ebenfalls Universitäts-eigenen Bewerbungsshop besucht, und mir dort eine typische Tasche für japanische Bewerber gesucht. Denn, meine Taschen sehen alle entweder nichtmehr neu genug aus, werden nur noch mit Sicherheitsnadeln zusammengehalten oder sind schlichtweg zu klein für meine Bewerbungsunterlagen. Nun ja, ich habe einfach die billigste Tasche genommen und sie gleich von meine Haushälterin und japanischen Freunden verifizieren lassen. Jetzt habe ich also das Hotel, die Zugtickets, eine Tasche und die Formen zur Freistellung vom Unterricht. Hoffen wir das beste.

  

1 Kommentar:

  1. Du musst dich von der Uni abmelden? Für ein Vorstellungsgespräch? Das ist ja schon stark...

    Ich drück dir ganz feste die Daumen für dein Vorstellungsgespräch! Und wenn es vorbei ist, dann gönn dir ein leckeres Essen oder falls du noch Zeit dafür hast, geh ein bisschen durch die Stadt streifen oder shoppen!

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