Puh, ja ich lebe noch, wobei die Betonung wirklich mehr auf „noch“ als auf „leben“ liegt. Verdammt sind diese Prüfungen anstrengend. Bis seit Freitag und bis nächsten Freitag habe ich jeden Tag mindestens zwei Stück hintereinander weg, oder wie ich sie nenne: Meine Sargnägel. Es ist unglaublich, nach jeder Prüfung geht es nahtlos weiter zur nächsten Vorbereitung. Dazwischen hat sich Evoniks endlich ausbequemt, will aber dann JETZT tausend Sachen, genau das, was ich vermeiden wollte.
Aber gut, das Leben geht weiter und deswegen war ich auch am Samstag bei einem All You Can Eat Dessert Restaurant. In 70 Minuten darf man alles an Süßigkeiten (und ein paar herzhafte Speisen auch) in sich hineinfuttern, und sich nebenbei noch an Eiscreme und einer großen Teebar laben. Photos sind auch schon oben.
Am Freitag die Prüfungen liefen eigentlich ganz gut, obwohl mich die mündliche Prüfung fast zur Weißglut getrieben hat. Da möchte die Frau Lehrerin, dass wir ein Rollenspiel vorbereiten und ihr das Skript schicken, gibt uns alle möglichen Parameter, und ich setze mich extra die Woche hin und mache das. Dann ist plötzlich alles falsch, ein wildes vor und zurück beginnt, bis ich am Donnerstagabend entnervt aufgebe. Mein Rollenspiel bleibt jetzt so, basta. Leider hat meine Lehrerin nicht so gewettet und sich kurzerhand entschlossen, mir einfach andere Fragen zu stellen. Na toll. Wissen Sie was? Sagen Sie das doch gleich! Sagen Sie mir doch gleich, dass ich mir eh alle Antworten in 3 Minuten Zeit aus der Nase ziehen muss, dann kann ich die Stunden an Vorbereitung produktiver verbringen. Nichts hasse ich mehr, als sinnlos vergeudete Zeit.
Eine positive Nachricht hat mich dafür am Sonntag erreicht. Ich habe den dritten Platz in einem Fotowettbewerb gewonnen. Der etwas bittere Nachgeschmack kommt zwar, weil die ersten beiden Plätze an einen gephotoshoppten Weihnachtsbaum und ein typisch amerikanisches mit Lichterketten überfrachtetes Haus gingen, aber wir wissen alle, dass fußballspielende Mönche in langen Gewändern mit Tausend Japanern nebst Kameras viel cooler sind.
Meine beiden Schülerinnen habe ich auch nochmal am Wochenende unterrichtet. Die kleinere habe ich dazu gebracht, mir deutsche Märchen nachzuerzählen (Und dann war Prinzessin, und Prinzessin ganz schön, und König, und Frau, und Frau ganz böse, und Spiegel, und Spiegel sagt Prinzessin schön, und Frau die Prinzessin Mörder…) Und die größere wollte eine Mail an ihre Freundin in Deutschland schreiben. Die ist Klassensprecherin, aber das Deutsch in der Mail war auch nicht so das wahre ;)
Heute habe ich einen Test aber sowas von verhauen, das geht gar nicht. Da gab es einen Text, auf Japanisch natürlich, der hat Menschen in Zwiebel, Möhre und Rettich Typen eingeteilt. Zwiebeln, Mören und Rettiche… und nicht etwas nach Kochpräferenzen, sondern anscheinend nach Charaktereigenschaften. Ich bin schlagfertig, mein Name ist Zwiebel, oder was? Der Rest des Tests war ähnlich bescheuert. In einem Text, ganz in der letzten Zusammenfassung ist ein これ unterstrichen, was man so etwa mit „dies“ oder „jenes“ übersetzen kann. Und was ist nun これ, soll ich antworten. Und hier kommt das schöne, da dies der letzte Satz des ganzen Textes ist, also eine quasi Zusammenfassung, kann das ALLES sein. -_-°
Und morgen geht es fröhlich weiter. Oh, aber ich liebe Japan. Das muss ich mir immer mal wieder vor Augen halten. Ich liiiiiiiebe Japan. Nur im Moment kann ich mich nicht wirklich erinnern, warum.
Augen zu und durch! (Prüfungen) Bloß gut, dass wir vor dem Betrachten der Fotos gerade gegessen hatten. Was hat es mit dem sangesfreudigen Herren auf dem letzten Bild auf sich?
AntwortenLöschenPrüfungen gehören zum Studentenleben dazu. Sie wurden erfunden um uns aus der Uni zu scheuchen, sonst würden wir ja für immer dort rumhängen. Das Arbeitsleben ist nicht unbedingt angenehmer aber dafür bezahlt.
AntwortenLöschenAlso los hopp jetzt, psychotische Lernnächte machen gute Erzählungen später!