Montag, 10. Oktober 2011

Einbrecher

Heute ist was los vor dem Unterricht. Marlene kommt kreidebleich in den Raum, setzt sich neben mich und fängt an zu heulen. Ich blinzele und versuche herauszufinden, was passiert ist. Anscheinend ist gestern Nacht, während sie und ihre zwei Mitbewohnerinnen schliefen, ein Kerl in ihr Haus eingebrochen, hat die Eingangstür geknackt und sich in ihr Zimmer geschlichen.

Dann hat er versucht sie ruhig zu stellen und hat das Weite gesucht, als sie wie am Spieß geschrieen hat. Sie haben danach natürlich die Polizei angerufen, und die sind einfach nicht gekommen! Was soll denn das? Ist das so wie in japanischen Krankenhäusern, wo man nach 8 Uhr abends nicht auftauchen sollte?

Heute morgen kommen die feinen Polizisten dann endlich, als Marlene ihrer Nachbarin von dem Einbrecher erzählt hatte und diese natürlich wutschnaubend bei der Polizei angerufen hatte. Naja, Marlene ist danach nicht wirklich in bester Verfassung und wird von einer Lehrerin nach hause gebracht, um Anzeige zu erstatten.

Sachen gibt’s... Da bin ich ganz froh, dass wir in einem großen Wohnheim mit dreifacher Sicherung und Alarmanlage leben. Die drei armen Mädels hingegen hatten sich ein Mietshaus genommen, was nach altem japanischen Stil nur Schiebetüren und schmale Riegel zum Verschließen hat. Nichts, was ein Einbrecher mit etwas Draht nicht aufbiegen könnte.

1 Kommentar:

  1. tolle Fotos! Manchmal sind Verbote (Herrenbesuche)und die administratrive Durchsetzung der Hausordnung eben doch zu was gut.

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