Sonntag, 11. März 2012


Gestern habe ich mein persönliches, kleines, neues Harajuku gefunden. Ganz in der Nähe meines Stadtteils. Da gibt es wirklich ausgefallene Sachen und so ziemlich alles, was das hippe Kind von heute im Schrank haben können wöllte. Zu ziemlich humanen Preisen. Nur eines, das gibt es auch hier nicht: Schuhe in Größe 42. Aber wenigstens bekomme ich 500 Gramm frischen Tunfisch für 100 Yen, weil es kurz vor Ladenschluss ist und der Supermarkt am Sonntag zu hat.

Ach ja, der Sonntag. Da haben mich zwei meiner Kollegen auf eine Überraschungsfahrt eingeladen. Ich bin also wie verabredet um 9:30 Uhr in Shinjuku, und werde mit dem Auto eingesammelt. Wir fahren zum Naritasan, einem Tempel in Chiba. Dort gibt es eine Eisskulpturenschau, tolle Landschaften, eine Teezeremonie und wir besuchen die lokale Zeremonie zur Erinnerung an das große Erdbeben vor genau einem Jahr. Wir essen gebratenen Aal, und machen uns dann noch auf in eine andere kleine Stadt, die in früheren Zeiten sehr reich war, und deswegen sehr viele schöne alte Häuser und Bräuche besitzt. Unter anderem besuchen wir das Museum eines berühmten Kartographen, der in der Edo Zeit ganz Japan zu Fuß abgelaufen ist, um eine akkurate Karte vom Land zeichnen zu können. Das außergewöhnliche? Der Mensch hat wirklich 18 Jahre lang Japan „umgangen“ und eine akkurate Karte von Japan fabriziert, die sich mit heutigen Karten durchaus messen kann. UND, er war 55 Jahre alt, als er mit den Vorbereitungen anfing. In einer Zeit, als die Lebenserwartung eines Durchschnittsjapaners bei ungefähr 55 lag, schon eine Meisterleistung. Der Kerl ist mit 60 Jahren rund um Hokkaidô gelaufen, als die Insel noch nicht mal vollständig durch Straßen erschlossen war.

Außerdem besuchen wir eine Sake Brauerei, eine Ausstellung zum örtlichen Gion Festival und eine Puppenausstellung.

Und jetzt, jetzt gehe ich schlafen. Morgen ruft wieder die Arbeit.

2 Kommentare:

  1. Die letzten Fotos können wir leider nicht anschauen. Bekomme die Meldung, dass er sie bei Pixum nicht finden kann.

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  2. Sehr schöne Fotos! Eissculpturen und blühende Bäume, krasse Gegensätze toll dokumentiert. Zum Lachen gabs auch wieder was ("kein Dummkopf-Sticker"), einfach köstlich!

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