Donnerstag, 17. Mai 2012

Ashiyama Zoo


ZOOOOOOOOOOOOO!!! Sorry, aber dieser Zoo ist so toll, das glaubt man gar nicht. Persönlich, habe ich ein eher gespaltenes Verhältnis zu Zoos, besonders dann, wenn die Tiere nicht wirklich gut gepflegt oder in ordentlichen Gehegen gehalten werden. Und in Japan (nach den Dingen, die man über Bärenparks hier hört) bin ich da noch doppelt vorsichtig. Aber der Ashiyama Zoo hoch im Norden von Hokkaidô hat schon fast Weltruhm für seine einzigartigen Gehege erlangt. Das muss ich mir doch anschauen.

Es geht früh morgens los. Um 7 Uhr sitze ich im Bus gen Norden, und habe bereits den ersten kleinen Aufreger hinter mir. Die Dame im Touristenbüro meinte noch, dass ich ganz einfach am Morgen direkt vor der Abfahrt noch dieses Sonderticket kaufen könnte. Was sie vergessen hat zu erwähnen, ist, dass der Fahrkartenschalter erst 6:50 Uhr aufmacht, und sich da teilweise schon Schlangen bilden können. Aber ich bekomme eine Karte und bringe die nächsten 3 Stunden damit zu, aus dem Fenster zu schauen.

Der Umstieg in Ashikawa verläuft einigermaßen problemlos, nachdem ich endlich die richtige Bushaltestelle gefunden habe. Am Zoo angekommen, wird mir gesagt, dass in 5 Minuten die Pinguinfütterung losgeht. Das lasse ich mir natürlich nicht entgehen. Die können vielleicht drollig watscheln. Aber jede Pinguinart watschelt anders. Und die eine Art (Steinsprung… Pinguin?), sieht so richtig schön böse aus. Auf dem einen Bild, wo der „kleine“ mit seinen roten Augen direkt in die Kamera guckt… da habe ich unweigerlich das Gefühl, er würde mir gleich ein Angebot machen, dass ich nicht ablehnen sollte.

Im Inneren des Pinguinhauses kann man in einer Art Aquarium den Pinguinen beim Schwimmen zuschauen. So drollig die auch an Land watscheln oder hopsen, so blitzschnell sind sie dafür Unterwasser. Ich muss aber ehrlich gestehen, dass ich viel mehr Spaß dabei habe, die Menschen dabei zu fotografieren, wie sie die Tiere beobachten.

Als nächstes geht es zu den Eisbären. Irgendwie kann ich diesen Tieren nicht wirklich viel abgewinnen. Süß sind diese ausgewachsenen Giganten jedenfalls nicht. Und wenn einer von denen unter Wasser auf mich zu geschwommen käme… Naja, dann müsste ich mir wahrscheinlich überhaupt keine Sorgen mehr machen. Die Eisbären haben vergleichsweise wenig Platz. Einige laufen ständig von einem Ende ihres „Käfigs“ zum anderen. Nur, weil es keine Gitterstäbe gibt, heißt das ja schließlich nicht, dass die Räume automatisch größer werden.

Die Robbenfütterung ist dann wieder sehr putzig. Ich habe auch einige Videos davon gemacht, wie die Tierchen auf ihren Bäuchen herum hopsen. Nach der Fütterung laufe ich durch das Robbenhaus und warte an den Wasserröhren geduldig darauf, dass sich einige der Robben mal geruhen vorbei zu schwimmen. Zunächst sieht es nicht so aus, doch dann kommen sie alle auf einen Schlag. Das ist echt eine tolle Idee, mit diesen Röhren. Die Robben haben offensichtlich Spaß daran und bleiben sogar unterwegs „stehen“ um ihre Zuschauer in Augenschein zu nehmen. Für die kleinen (und großen) Kinder natürlich ein Highlight.

Das Raubtiergehege mit den Löwen, Tigern und Bären ist zunächst relativ unspektakulär. (ich bin mir immer noch nicht sicher, ob der Löwe nicht bloß ausgestopft war) Doch dann klettert ein Gepard (Leopart… was geflecktes halt) plötzlich an seinem Käfig hoch. Das hat sich doch gelohnt.

Das Wolfsgehege soll ja auch sehr eindrucksvoll sein, doch leider hat das Rudel gerade Junge und wird deswegen strikt von den Besuchern abgeschirmt. Es gibt natürlich auch die üblichen Verdächtigen wie Eulen, Flamingos und der gleichen, doch ich fotografiere vorwiegend Tiere ohne Gitterstäbe und solche, die wenigstens wach sind.

Am Ende entdecke ich dann sogar einen Streichelzoo, der Hasen, Meerschweinchen, Hunde und Ziegen anpreist. Super, denke ich mir, mal wieder was mit Fell streicheln. Ich stelle mich also in die Schlange mit lauter lärmenden Grundschülern, und stelle erst viel zu spät fest, dass heute „Trefft eine Schlange“ Tag ist. Na super! Schlangen sind ja nach Spinnen meine absoluten Lieblingstiere. Aber da mich die ganzen Grundschüler schon mustern, muss er da natürlich durch, der Lurch.

Völlig geschafft bin ich nun zurück im Hotel und weiß noch nicht wirklich, wo es morgen hingehen soll. Wieder hoch in den Norden zur Käsefabrik, oder erst einmal wieder Sapporo mit seinen Open Air Museen?   

1 Kommentar:

  1. Open Air Museum! Ganz klar. Allerdings ist Käse auch ein gutes Argument. Hmmm, ach das ist mir zu schwer. Ist dein Urlaub, musst du entscheiden ^^

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