Freitag, 25. Mai 2012

Kaiganji


Es ist unglaublich wie anders man sich so von allem abgeschnitten fühlt. Heute Morgen denke ich noch nichts böses und setze mich in den Zug. Nach 3 Stunden Fahrt und einem sehr anstrengenden Umstieg stehe ich schließlich mutterseelenallein auf einem Bahnsteig. Und ich meine wirklich allein. Es gibt nicht mal einen Schaffner. Doch nachdem eine böse Treppe überwunden ist, geht es in Richtung Tempel. 

Dort werde ich zum Glück freundlich in Empfang genommen. Ich bekomme einen riesigen Tatamiraum ganz für mich alleine. Außerdem darf ich durch den ganzen Tempel wandern. Bei meinem späteren Streifzug durch die Umgebung komme ich noch zu einem anderen Tempel, in welchem ein Mönch für mich alleine eine kleine Zeremonie abhält. Außerdem kommt heraus, dass der Tempel Hasen züchtet. Ich wandere einen kleinen Berg hinauf und werde von gefühlten Tausend Mücken zerstochen. 

In einem kleinen Restaurant unterhalte ich mich fast 2 Stunden mit der Besitzerin, bekomme Apfelsinen geschenkt und finde nach langem Fußmarsch sogar einen Konbini. Sonst gibt es nicht viel zu erzählen. Hier ist es extrem ruhig, nur ein paar Pilger kommen vorbei. Aber ich habe in einem der Tempelzimmer eine englische Kopie der Lehren Buddhas gefunden. Genug Lesematerial also, denn hier gibt es kein Internet. Ich hoffe, ihr seid diese Tage nicht allzu besorgt um mich.

1 Kommentar:

  1. Die Lehren Buddhas sind in Asien das, was in westlichen Ländern die Bibel im Hotel ist.

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