Sonntag, 20. Mai 2012

Tanuki


Heute ist mein letzter Tag in Hokkaidô. Morgen früh geht mein Flieger von New Chitose Airport nach Shikoku. Wahrscheinlich werde ich im Süden nach dieser Kältekur erst einmal pflichtgemäß zerfließen. Und dann auch noch 3 Tage Capsul Hotel, gefolgt von 3 Tagen im Tempel. Es soll keiner sagen, ich hätte irgendwas ausgelassen.

Den heutigen Tag verbringe ich mit Vorbereitungen für morgen. Das heißt Sachen waschen, die erste Kiste gen Kyôto schicken (der nette Mitarbeiter am Empfang schenkt mir nicht nur die Kiste, sondern nimmt mir auch noch das Paket ab), und meine sieben Sachen wieder aus allen Ecken des Zimmers zusammenzusuchen. Auch ein Taxi für morgen früh wird bestellt. Die Zugkarte für morgen kaufe ich mir vorsorglich auch schon.

Nun bleibt nur noch ein Problem: Das Gewicht meines Koffers. Für solche Zwecke habe ich ja eigentlich eine Wage mitgenommen. Doch die muss während der Reise irgendwann einen Hieb abbekommen haben, denn ihre Angaben können nicht stimmen. Als ich mich, um später das Gewicht von meinem Koffer berechnen zu können, erstmal allein auf das Hölleninstrument stelle, zeigt sie 20 Kilo weniger an als noch vor drei Wochen. Ich glaube ja an Wunder, aber so viel kann ich beim besten Willen nicht abgenommen haben. Das Problem daran ist nun, dass eine Wage, die mein Körpergewicht nicht richtig anzeigt, auch meinen Koffer nicht korrekt wiegen wird. Also tappe ich da völlig im Dunkeln.

Als nächstes mache ich mich auf zu Big Camera, und erstehe eine neue Kameratasche (meine alte ist mysteriöser Weise irgendwann einfach verschwunden) und ein Case für meinen neuen iPod. Danach geht es als letzte Station auf zu einer der berühmtesten Einkaufsstraßen in Sapporo. Der Tanuki-dôri. Tanuki sind Marderhunde, und die Schutzpatrone dieser Straße. Nun werden Tanuki in Japan immer sehr… gut ausgestattet dargestellt. Ich weiß, ich weiß… ich bin wirklich sehr erwachsen. *giggle*

Auf dieser Straße findet sich auch ein kleiner Kimonoladen, in dem ich ein Obi-jime für meinen zusammengestellten Kimono finde. Die Verkäuferin war vor Kurzem in Ungarn und nachdem wir uns eine Weile über Gulaschsorten austauschen, gibt sie mir 30% Rabatt. Das hat sich doch gelohnt. Außerdem erstehe ich endlich das Maskottchen von Hokkaidô, ein kleines grünes Etwas, dass auf Schnurzug vibriert. Oh Japan…

2 Kommentare:

  1. Vor allem wo man bei dem Maskottchen die Schnur raus ziehen kann, ist schon sehr speziel. Was sind das für zwei dickbäuchige Wesen auf dem einen Bild. Sollen das die Marderhunde sein?

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  2. Tanuki sind sowas wie Waschbären. Mit ziemlich großen Glocken, ja. Sollen auch Glück bringen. Die Japaner haben da manchmal einen sehr eigensinnigen Humor.

    Ich hab deine Karten bekommen. Alle auf einmal natürlich. Sie sind total schön. Ganz lieben Dank!

    Wenn du eine Waage brauchst, frag doch mal im Hostel, die haben bestimmt eine.

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